Boßelverein aus Nenndorf ein Schwergewicht auf Instagram – Zehn Millionen sind beim Aufstieg in die Bezirksklasse dabei
- KBV Nenndorf
- 25. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Der kleine Boßelverein KBV „Freesenmoot“ Nenndorf erobert Instagram. Mit über zehn Millionen Klicks wird das Dorf zum internationalen Social-Media-Phänomen. Was steckt hinter diesem Erfolg?

Nenndorf - Ostfriesischer Mut wird belohnt: Der kleine, aber feine Boßelverein KBV „Freesenmoot“ Nenndorf schreibt gerade eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. Aus einem klassischen Dorfverein von nebenan hat sich nämlich ein echtes Social-Media-Phänomen entwickelt. Was auch passiert rundum den KBV an der Nordener Straße zwischen Westerholt und Arle – Millionen von Menschen nehmen weltweit Anteil daran, was die Friesensportler aus der 750-Seelen-Gemeinde aus der Samtgemeinde Holtriem so treiben. Mit viel Leidenschaft für den Boßelsport und einem feinen Gespür für authentische Inhalte erreicht der Verein heute sagenhafte siebenstellige Aufrufe auf Plattformen wie Instagram.
Ein kurzer Blick auf die Zahlen zeigt: Mehr als zehn Millionen Aufrufe weltweit hat es für einen sogenannten „Reel“ zum Aufstieg der Männer I aus der Regionalliga I in die Bezirksklasse gegeben. Reels – übersetzt etwa „(Theater-)Rollen“ – sind kurze, kleine Videos. Satte 7,2 Millionen User haben sich auf ihrem Endgerät ein Video zu einem Wurftag im regulären Spielbetrieb angesehen – nicht unbedingt bis zum Ende. Und 4,8 Millionen Klicks verzeichnet eine Szene von einem Auswärtswettkampf des KBV Nenndorf.
Klug aufgebauter Online-Auftritt
Das alles ist kein Zufall: Denn diese beachtlichen Reichweiten sind das Ergebnis eines klug aufgebauten Online-Auftritts, der nicht nur auf www.kbvnenndorf.de den Sport, sondern auch die Menschen dahinter sichtbar macht. Die Beiträge des Vereins reichen von selbst gefilmten spannenden Wettkampfszenen oder rührende Abwürfe von kleinsten Nenndorferinnen und Nenndorfern im Trainingsanzug über humorvolle Boßelrufe wie „Schööt!“ auf der Straße bis hin zu Einblicken ins Vereinsleben – immer mit viel Herzblut und einer ordentlichen Portion ostfriesischem Charme. Videos von Begegnungen, von gelebter Gemeinschaft.
Federführend hinter dem Social-Media-Erfolg steht ein junges Vereinsmitglied: Patrick Hinrichs, 21 Jahre alt, Azubi im zweiten Lehrjahr zum Technischen Produktdesigner bei Volkswagen in Emden. Hinrichs ist nicht nur selbst aktiver Boßler beim KBV „Freesenmoot“ Nenndorf, sondern auch Social Media Manager für den Verein sowie für den Kreisverband VIII Esens und den Landes-Klootschießer-Verband Ostfriesland. Wenn man so will, schon jetzt eine Person der Zeitgeschichte für die Zeitgeschichte in bewegten Bildern.
„Hans Media“ in allen Gassen
Sein Engagement geht jedoch weit über den lokalen Bereich hinaus: Auch bei der Boßel-Europameisterschaft 2024 in Neuharlingersiel war der heute 21-Jährige schon maßgeblich an der Medienarbeit beteiligt. Er gestaltete große Teile des Social-Media-Auftritts des Friesischen Klootschießerverbands (FKV) und unterstützte an allen Wettkampftagen den Livestream auf YouTube – eine aufwendige Aufgabe, die ihm große Anerkennung eingebracht hat. Und das spornt natürlich an.
Eine echte Erklärung für die enormen Klickzahlen und den damit verbundenen derzeitigen Ruhm seines Vereins, der für ihn eine Herzensangelegenheit ist, hat der 21-Jährige nicht wirklich: „Das hat sich so entwickelt.“ Ob es Buten-Ostfreesen in den USA sind, Freaks oder Neugierige, die in dem zur Schau gestellten Boßelsport und der Vereins-lebendigen Zeitgeschichte in Nenndorf einfach Gefallen gefunden haben, lässt sich nur vermuten.
Eine derartige Reichweite nicht erwartet
Auf dem Instagram-Kanal @kbv_freesenmoot_nenndorf gibt der Verein regelmäßig Updates: von sportlichen Erfolgen bis zu geselligen Veranstaltungen wie dem anstehenden Osterfeuer, Sommerfest oder dem „Nenndörper Adventskalender“, bei dem der Verein aktiv mitwirkte. Besonders hervorzuheben ist auch die Nachwuchsarbeit. Patrick Hinrichs: „Ein Beitrag zum Hallenboßeln oder den Finalkämpfen der F-Jugend zeigt den sportlichen Ehrgeiz und Teamgeist bereits bei den Jüngsten.“ Die nächste Jahresversammlung in der 103-jährigen Vereinsgeschichte nach Ostern am Freitag, 25. April, um 19:30 Uhr im Vereinsheim in Nenndorf findet ebenfalls Erwähnung. Logischerweise auch dabei: Das Vereinsheim, das schon aus der Ferne an den frischen Dachziegeln erkennbar ist, die schon seit drei Jahren den Schriftzug zeigen: „100 Jahre“.
„Wir hätten nie gedacht, dass unser kleiner Verein solche Reichweiten erzielt“, sagt Patrick Hinrichs und wagt eine Vermutung für den Erfolg: „Vielleicht ist es genau das – das Unverfälschte, das Echte – was die Leute begeistert.“ Der KBV „Freesenmoot“ Nenndorf ist somit trotz ostfriesischer Funklöcher und der immer noch schleppenden Digitalisierung ein Paradebeispiel für moderne Vereinskommunikation. Hinrichs ist sich sicher: „Zwischen Tradition und Trend gelingt es dem Verein, mit dem Friesensport nicht nur die Region, sondern ein breites Publikum nicht nur deutschlandweit, sondern auch weltweit zu begeistern.“ Nach oben hin scheinen medial keine Grenzen gesetzt.
Quelle: Pressemittelung KBV "Freesenmoot" Nenndorf aus https://www.nwzonline.de/sport/bosselverein-in-nenndorf-social-media-erfolg-mit-millionen-reichweite-weltweit_a_4,2,402844823.html






















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